Heute ist Andreas Häberli seit 100 Tagen Verwaltungsratspräsident

Inside Komax

Genau 100 Tage ist es her, seit Andreas Häberli an der Generalversammlung zum neuen Verwaltungsratspräsidenten der Komax Gruppe gewählt wurde. Er folgt auf Beat Kälin, der sich nach zehn Jahren entschieden hat, den Vorsitz abzugeben, jedoch weiterhin als Mitglied im Verwaltungsrat bleibt. Wir haben mit Andreas Häberli gesprochen und wollten wissen, wie es um die Zukunft der Komax Gruppe steht, welches aktuell die grössten Herausforderungen sind und was ihn an der Tätigkeit in einem Verwaltungsrat reizt.

Andreas Häberli präsidiert seit Mitte April den Verwaltungsrat der Komax Gruppe.

Am 16. April 2025 wurde Andreas Häberli an der Generalversammlung der Komax Gruppe zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Er folgte auf Beat Kälin, der nach zehn Jahren den Vorsitz abgab, dem Verwaltungsrat aber als Mitglied erhalten bleibt. Andreas Häberli ist seit 2017 im Verwaltungsrat der Komax Gruppe. Er ist Co-CEO und Präsident des Verwaltungsrats der PhenoSign AG, Bubikon, sowie Mitglied des Verwaltungsrats der börsenkotierten Kardex Holding AG, Zürich. Ausserdem ist er Präsident der Swissmem Forschungskommission, sowie Mitglied des Industrial Advisory Board der ETH Zürich. Andreas Häberli ist 57 Jahre alt, verheiratet sowie Vater von zwei Töchtern und einem Sohn, die mittlerweile alle erwachsen sind. Heute blickt Andreas Häberli auf genau 100 Tage Amtszeit zurück. Diesen Anlass haben wir genutzt und ihn zum Gespräch getroffen.

Andreas Häberli, Sie sind seit acht Jahren im Verwaltungsrat der Komax Gruppe. Was zeichnet aus Ihrer Sicht das Unternehmen aus?
Komax ist ein Unternehmen, das sich seit seiner Gründung im Jahr 1975 immer wieder neuen Herausforderungen stellen musste. Es ist immer wieder gelungen, Innovationen auf den Markt zu bringen, die die Kunden begeistern konnten. Das hat eine Kultur geprägt, die ich als einzigartig empfinde. Die Geschichte eines Innovations- und Marktführers fortzuschreiben ist für uns alle ein Privileg, wir haben aber auch die Verantwortung, die Zukunft der automatisierten Kabelverarbeitung mit Leidenschaft und Engagement weiter erfolgreich zu gestalten.

Welches sind die grössten Herausforderungen für den Verwaltungsrat in der aktuellen Wirtschaftslage?
Die über Jahrzehnte eingespielten globalen Machtblöcke sind derzeit tiefgreifenden Verschiebungen unterworfen – eine politische Verwerfung hier, ein militärischer Vulkanausbruch dort. Was wir einst als sichere Werte geschätzt haben, was sich bewährt hat und wie wir uns dazu positioniert haben, wird infrage gestellt. Das schafft Unsicherheit, die sich leider auch in einer zurückhaltenden Investitionstätigkeit unserer Kunden bemerkbar macht. Für die Komax Gruppe bedeutet das, die richtige Balance zwischen Veränderung und Bewahrung zu finden und der neuen Ordnung nicht nur zu begegnen, sondern sie als Chance zu begreifen. Es ist eine Herausforderung für den Verwaltungsrat, gemeinsam mit der Gruppenleitung die Strategie regelmässig zu überprüfen und wo nötig anzupassen, damit wir alle gemeinsam am gleichen Strick bzw. an den gleichen Kabeln ziehen.

Wie beurteilen Sie die Zukunftsperspektiven der Komax Gruppe?
Die Zukunftsperspektiven sind sehr gut. Dabei unterstützen uns Trends wie die Automatisierung sowie der steigende Bedarf an qualitativ hochwertigen Verbindungen, sei es in Fahrzeugen, Flugzeugen, komplexen Installationen oder in anderen anspruchsvollen Anwendungen wie Robotern und Drohnen, deren Einsatzmöglichkeiten durch künstliche Intelligenz steigen. Auch die globalen Veränderungen eröffnen Chancen, die es zu unserem Vorteil zu nutzen gilt. Dazu laufen spannende Innovationsprojekte an verschiedenen Standorten der Komax Gruppe, die mich zusätzlich zuversichtlich stimmen.

Ich bin aber vor allem deshalb so positiv gestimmt, weil wir die Möglichkeiten und auch die Fähigkeiten haben, die Zukunft unseres Geschäfts aktiv zu gestalten. Wichtig ist, dass jeder und jede Einzelne dazu beiträgt, das Kundenerlebnis kontinuierlich zu verbessern, unser Angebot weiterzuentwickeln und unsere Abläufe effizienter zu gestalten. Dabei gilt es, Veränderungen im Markt frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Es ist unser Gestaltungswille, unsere Neugier, unser Mut und unsere kreative Kraft, die die Zukunftsaussichten der Komax Gruppe bestimmen. In diesem Sinne zitiere ich gerne Antoine de Saint-Exupéry, den Piloten und Schriftsteller, der einmal gesagt haben soll: «Il ne s'agit pas de prévoir l'avenir, mais de le rendre possible – Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.»

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung für die Komax Gruppe?
Nachhaltiges Wirtschaften und ein verantwortungsvoller Umgang mit Menschen und Umwelt gehören zum Kern der Strategie der Komax Gruppe. Sie beeinflussen nicht nur unsere langfristigen Ziele, sondern auch das tägliche Handeln. Dabei geht es nicht darum, neue Regeln blind umzusetzen. Vielmehr helfen uns klare Richtlinien, kombiniert mit gesundem Menschenverstand, sinnvoll und koordiniert zu handeln.

Der Wasserkreislauf in der Natur ist für mich dafür eine Inspiration. Er setzt sich zusammen aus Bächen, Flüssen, Meeren, Wolken, Regen und Bergen. Jedes Element trägt etwas zum Kreislauf bei. Auch ich möchte mit meiner täglichen Arbeit Teil eines nachhaltigen Kreislaufs sein. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist das nicht immer einfach. Es erfordert, über den Moment hinauszudenken. Nur wenn wir echte Werte schaffen, mit innovativen Produkten, fairen Löhnen und einem gesunden, profitablen Unternehmenswachstum und diese Werte an Kunden, Mitarbeitende, Partner und Aktionäre weitergeben können, bleibt der Komax-Kreislauf nachhaltig. Dazu gehört, dass wir uns den ökologischen Herausforderungen stellen, respektvoll miteinander umgehen und durch Transparenz und Fairness für Vertrauen sorgen. Ich bin überzeugt: Die Komax Gruppe ist hier auf einem guten Weg.

Was reizt Sie an der Tätigkeit in einem Verwaltungsrat?
Ich bin seit über 30 Jahren operativ in unterschiedlichen Rollen tätig. Das hat mir viel Freude bereitet, mir aber auch Demut gelehrt, denn ein Team kann immer mehr erreichen als ein Einzelner. In der operativen Hektik war ich zeitweise überfordert, ohne es selbst zu merken. In solchen Momenten hätte ich mir manchmal jemanden gewünscht, der mich mit einer unabhängigen Perspektive und etwas Abstand zum Tagesgeschäft beobachtet und unterstützt, um das grosse Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Mein Verständnis der Rolle einer Verwaltungsrätin oder eines Verwaltungsrats lässt sich vielleicht am besten als «kritische Freundin» bzw. «kritischer Freund» des CEO und der Gruppenleitung beschreiben. In diesem Sinne unterstützt, berät und hinterfragt sie oder er kritisch, um sicherzustellen, dass Probleme offen angesprochen und Herausforderungen nicht unter einem Deckmantel vermeintlicher Harmonie oder Überforderung verborgen, sondern konsequent und im besten Interesse der Gruppe angegangen und gelöst werden. Es ist wichtig, dass wir als Verwaltungsrat diese Rolle aktiv wahrnehmen, denn ich bin überzeugt, dass wir damit einen Beitrag zum Erfolg der Komax Gruppe leisten können.

Und zum Schluss eine persönliche Frage: Wie gestalten Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Ich verbringe gerne Zeit in der Natur mit meiner Familie oder beim Sport. Ein Beispiel: Vor etwa fünfzehn Jahren habe ich meine Leidenschaft für das Badmintonspiel entdeckt. Seither treffe ich mich sonntagmorgens um 9:30 Uhr und meist zusätzlich an einem Abend unter der Woche mit einem Ingenieur, zwei Holzkünstlern, einer Busfahrerin, einer Polizistin und einem Banker. Nach ehrgeizigem Spiel tauschen wir uns bei Kaffee, Most oder Bier über die Welt aus und vergessen dabei sowohl unsere Siege wie auch die erlittenen Niederlagen.


Kontakt

Roger MüllerVice President Group Communications / Investor Relations / ESG...

Roger Müller arbeitet seit 2016 für Komax. Transparente Kommunikation mit internen und externen Anspruchsgruppen ist ihm ein zentrales Anliegen.


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