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Komax überprüft ihre Strukturen

Medienmitteilung

Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Die Komax Gruppe hat ein herausforderndes Jahr hinter sich. Aufgrund der schwächelnden Automobilindustrie verfehlte sie das Rekordergebnis aus dem Vorjahr deutlich: Der Bestellungseingang nahm um 17.7% auf CHF 408.7 Millionen (Vorjahr: CHF 496.7 Millionen) ab und der Umsatz um rund 13% auf rund CHF 415 Millionen (Vorjahr: CHF 479.7 Millionen). Die EBIT-Marge liegt bei rund 5.5% (Vorjahr: 14.0%). Da Kunden weiterhin Projekte verschieben und momentan unklar ist, wann der Aufwärtstrend einsetzen wird, nutzt Komax die Zeit, um ihre Strukturen zu überprüfen und, wo nötig, organisatorische und personelle Anpassungen vorzunehmen. In der Schweiz hat Komax vor, ab 1. März 2020 in Kurzarbeit zu gehen.

Die im ersten Halbjahr 2019 beobachtete Marktsituation hat sich in der zweiten Jahreshälfte fortgesetzt. Aufgrund verschiedener weltpolitischer Faktoren (u.a. Handelskonflikt zwischen den USA und China) herrscht eine allgemeine Verunsicherung. Dadurch sind die Kunden sehr zurückhaltend mit Investitionen und verschieben fortwährend Projekte. Der Umsatz nahm im zweiten Semester – teilweise aufgrund von zwei Akquisitionen – etwas zu (1. Halbjahr 2019: CHF 203.3 Millionen, 2. Halbjahr 2019: rund CHF 212 Millionen), der Bestellungseingang (1. Halbjahr 2019: CHF 206.7 Millionen, 2. Halbjahr 2019: CHF 202.0 Millionen) und die EBIT-Marge (1. Halbjahr 2019: 8.0%, 2. Halbjahr 2019: rund 4%) blieben jedoch hinter den ersten sechs Monaten. Ende August 2019 stellte Komax einen Umsatz von CHF 415–430 Millionen und eine EBIT-Marge von 8–9% für das Geschäftsjahr 2019 in Aussicht. Mit einem Umsatz von rund CHF 415 Millionen und einer EBIT-Marge von rund 5.5% konnte Komax die eigenen Erwartungen nicht erfüllen, da unerwartete, hohe Zusatzaufwendungen bei einzelnen kundenspezifischen Pionierprojekten die prognostizierte EBIT-Steigerung im zweiten Halbjahr verunmöglichten. Diese Grossprojekte stehen mehrheitlich im Zusammenhang mit neuen Technologien in der Automobilindustrie, die momentan entwickelt werden und für das künftige Wachstum von Komax von Bedeutung sind. Aus den 2019 gemachten Erfahrungen hat Komax ihre Lehren gezogen und wird sich in Zukunft wieder auf risikoärmere Aufträge im Projektgeschäft fokussieren.

Profitabilität verbessern

Komax ist in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen und hat ihre Strukturen entsprechend angepasst. Um 2020 in einem voraussichtlich weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld die Profitabilität verbessern zu können, wird Komax in den kommenden Monaten ihre Strukturen innerhalb der gesamten Gruppe überprüfen und gegebenenfalls organisatorische und personelle Veränderungen vornehmen. Dies unter der Voraussetzung, dass die Innova-tionskraft und Kundennähe möglichst nicht beeinträchtigt werden. In diesem Zusammenhang sind auch einzelne Kündigungen nicht auszuschliessen.

An den drei Standorten in der Schweiz (Dierikon, Rotkreuz und Küssnacht am Rigi) hat Komax geplant, vorausgesetzt, dass die Behörden zustimmen, ab 1. März 2020 in Kurzarbeit zu gehen. Mit dieser Massnahme will Komax möglichst viele Arbeitsplätze an ihren drei Produktions- und Entwicklungsstandorten sichern.

Der Verwaltungsrat wird in den nächsten Wochen die momentane Marktsituation und die Marktanalysen der kommenden Jahre beurteilen und die finanziellen Ziele der Strategieperiode 2017–2021 überprüfen.

Wachstumsperspektiven weiterhin positiv

Da die Komax-Kunden nach wie vor bestrebt sind, den Automatisierungsgrad bei der Kabelverarbeitung künftig deutlich zu erhöhen, sind die mittel- und langfristigen Wachstumsperspektiven von Komax unverändert positiv. Die elektrischen Funktionen in Fahrzeugen nehmen weiter zu und folglich erhöht sich die Anzahl Kabel weiterhin. Steigende Lohnkosten, fehlende Verfügbarkeit von Mitarbeitenden, Miniaturisierung bei den Kabeln, Elektromobilität und autonomes Fahren sind einige wesentliche Gründe, weshalb die Kunden stark daran interessiert sind, die Kabelverarbeitung stärker zu automatisieren. Deshalb ist Komax zuversichtlich, dass, wenn sich die Marktsituation wieder verbessert, sich die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung der letzten Jahre auszahlen werden und Komax wieder stärker als der Markt wachsen wird.

Den detaillierten Jahresabschluss 2019 und den Ausblick 2020 kommuniziert die Komax Gruppe am 17. März 2020.