Erfolgreicher Messeauftakt: Komax gewinnt den productronica Innovation Award

Technology & Innovation

Am ersten Messetag der productronica in München durfte die Komax Gruppe den productronica Innovation Award für ihr neues Qualitätsüberwachungssystem Adaptive Incision Control entgegennehmen. Was AIC ist, welche Vorteile es bringt und wie diese Innovation überhaupt entstand, haben wir uns direkt auf dem Messestand der Komax Gruppe erklären lassen.

Gestern Abend bei der Preisverleihung des productronica Innovation Award 2025 in München, zusammen mit der Jury: Oliver Wyss von Schleuniger (Zweiter von links) und Chris Schnellmann von Komax (Mitte) nehmen für das Qualitätsüberwachungssystem Adaptive Incision Control (AIC) die Gewinnertrophäe in der Kategorie Cables, Coils, and Hybrids entgegen.

Der erste Tag der productronica in München ist für die Komax Gruppe erfolgreich zu Ende gegangen: Für eine ihrer neusten Innovationen, das Qualitätsüberwachungssystem Adaptive Incision Control (AIC), durfte sie gestern Abend den productronica Innovation Award in der Kategorie Cables, Coils & Hybrids entgegennehmen. Dieser wird von der Weltleitmesse für Entwicklung und Fertigung von Elektronik – der productronica – in Kooperation mit der Fachzeitschrift productronic verliehen.

Konstant hohe Qualität und Prozesssicherheit
Die Adaptive Einschneidesteuerung AIC kommt sowohl in den vollautomatischen Crimp-to-Crimp-Maschinen von Komax als auch den halbautomatische Strip-Serienmaschinen von Schleuniger zum Einsatz. Das System vergleicht während laufender Produktion kontinuierlich die definierte maximale Einschnitttiefe mit dem tatsächlichen Schnitt am Kabel, passt den Schnittdurchmesser automatisch an und gleicht Kabeltoleranzen aus. Kabelenden, welche die zulässige Einschnitttiefe überschreiten, werden sofort erkannt und zuverlässig aussortiert. Dabei können Kabel mit einem Querschnitt von 0.13 bis 6 Quadratmillimeter verarbeitet und eine Vielzahl von Automotive- und Industrial-Anwendungen unterstützt werden.

Wie AIC genau funktioniert, welche Vorteile das Qualitätsüberwachungssystem Kundinnen und Kunden bringt und wie es zu dieser Innovation kam, haben wir Chris Schnellmann, den zuständigen Senior Product Manager Line and Product Management, nach der Verleihung des productronica Innovation Awards auf dem Messestand von Komax gefragt.

Chris Schnellmann auf dem Komax-Messestand mit dem productronica Innovation Award 2025.

Chris Schnellmann, was war der Auslöser, der zur Entwicklung von AIC geführt hat?
Der Kabelverarbeitungsprozess erfordert heute eine manuelle Einstellung und teils Anpassungen während der Produktion aufgrund von Kabeltoleranzen. Diese Anpassungen sind zeitaufwändig, fehleranfällig und führten in Kombination mit der vorgängigen Einschneideüberwachung ACD (Automatic Conductor Detector) zu teilweise hohen Ausschussquoten. Die Anpassungen der Prozessparameter erfordern einen erheblichen Aufwand und viel Erfahrung, was zu erhöhtem Schulungsaufwand und mehr Komplexität des Betriebs führt. Mangelnde Fachkenntnisse wirken sich so direkt auf die Produktqualität aus.

Der komplexe Prozess der Kabelprogrammierung hat bei einigen unserer Kundinnen und Kunden sogar zur Deaktivierung des ACD-Überwachungssystems geführt. Bei anderen stellt er eine Herausforderung dar, die zu längeren Produktionszeiten und höheren Betriebskosten führt. All diese Herausforderungen in der Produktion unserer Kundschaft wollten wir mit AIC angehen. Unser Ziel war es, ein benutzerunabhängiges System bereitzustellen, das eine Vielzahl von Anwendungen unterstützt und während der Produktion in Echtzeit für exzellente Abisolierergebnisse sorgt. Die innovative Technologie von AIC haben wir patentiert.

Welche Vorteile bringt AIC Kundinnen und Kunden?
AIC reduziert den Bedarf an manuellen Bedienereingriffen erheblich und erfordert nur eine minimale Einrichtung. Das wirkt sich positiv auf den Schulungsaufwand aus, setzt wertvolle Ressourcen frei und rationalisiert die Arbeitsabläufe. Die adaptive Regelung von AIC und das Aussortieren fehlerhafter Kabelenden gewährleisten eine gleichbleibend hohe Qualität der Produktion, reduziert Ausschuss sowie ungeplante Ausfallzeiten erheblich und maximiert die Effizienz.

Wie funktioniert AIC genau?
Das Messprinzip von AIC basiert auf einer von ACD weiterentwickelten hochempfindlichen Strom- beziehungsweise Kapazitätsmessung. Diese wurde ergänzt mit einer in Echtzeit reagierenden, adaptiven Regelung der Messerachse. Ein ausgeklügelter Algorithmus sorgt dafür, dass die Messerachse ab Produktionsstart bei kleinsten Berührungen reagiert und Einkerbungen von wenigen hundertstel Millimetern nie überschritten werden. Verändert sich der Leiterdurchmesser durch Kabeltoleranzen, berücksichtigt das der Softwarealgorithmus und passt das Fahrverhalten der Abisoliermesser an.

Bei jedem Neustart der Produktion wird der Einschneidedurchmesser auf Plausibilität überprüft und bei zu grossen Abweichungen eine Warnmeldung angezeigt. Wird während der Produktion trotz adaptiver Regelung ein Überschreiten der vorgegeben Einschnitttiefe festgestellt, wird das fehlerhafte Leitungsende zuverlässig abgetrennt und entsorgt. Je nach Kabeltyp, Kabelqualität und verwendetem Abisoliermesser kann die Ausschussquote so zum Beispiel auf 0.2 Prozent gesenkt werden.

Kann AIC auf vollautomatischen Crimp-to-Crimp-Maschinen und halbautomatischen Abisoliermaschinen nachgerüstet werden?
Auf den neusten Crimp-to-Crimp-Maschinen von Komax kann AIC via Lizenz und neuer Software-Version aktualisiert werden. Vorgängerversionen verlangen nach einem Umrüstkit. Auf den halbautomatischen Abisoliermaschinen von Schleuniger empfehlen wir unserer Kundschaft, die Konfiguration mit AIC zu bestellen, welche zu einem späteren Zeitpunkt dank einfachem Softwareupdate auch mit ACD ausgestattet werden kann. Auf die Nachrüstbarkeit von Vorgängermaschinen haben wir hingegen aus technischen Gründen verzichtet.

Sie haben die Entwicklung von AIC innerhalb der Komax Gruppe geprägt. Was bedeutet der productronica Innovation Award für Sie?
Ich bin stolz darauf, für die Komax Gruppe diesen Preis entgegennehmen zu dürfen. Er ist der Verdienst von effizienter Zusammenarbeit von engagierten Entwicklungsingenieuren, Serviceangestellten und dem Management. Es braucht viele und vieles, damit so etwas möglich wird.


Kontakt

Chris SchnellmannSenior Product Manager...

Chris Schnellmann arbeitet seit 1998 als Product Manager in der Komax und ist seit 2006 zuständig für Alpha Crimpvollautomaten. Kundenfokussierung, Teamwork, Effizienz und Zuverlässigkeit sind ihm ein wichtiges Anliegen.


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