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Interview: Komax als Innovationspartner der ARENA2036

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Komax ist stolzer Partner der ARENA2036, einer internationalen Forschungsplattform für die Mobilität und Produktion der Zukunft. Im Fokus: der Kabelsatz von morgen. 

Darum gehts

  • Komax ist aktiver Partner der ARENA2036, einer internationalen Forschungsplattform für die Mobilität und Produktion der Zukunft.

  • Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten hier an einem hochmodernen Campus in Stuttgart gemeinsam an interdisziplinären Innovationsprojekten.

  • Im Interview: Christian Infanger, Leiter des ARENA2036-Teilprojekts «Designrichtlinien für die Automation des Leitungssatzes» und Director Product Group Harness Machine bei Komax.

Komax entwickelt und gestaltet den Technologiewandel aktiv mit und investiert in zukunftsgerichtete Innovationen – zum Beispiel als Partner der internationalen Forschungsplattform ARENA2036 (Stuttgart). An einem hochmodernen Campus arbeiten Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft in interdisziplinären Teams. Ziel sind disruptive Lösungen und Sprunginnovationen, welche in die Industrie transferiert werden können. 

Komax engagiert sich in der ARENA2036 im Rahmen der «Innovationsinitiative Leitungssatz» (IILS) und bringt hier wichtige Kernkompetenzen ein. Tatsächlich spielt der Kabelsatz als eine der aufwendigsten und komplexesten Einzelkomponenten eine zunehmend wichtige Rolle für die gesamte Automobilbranche – insbesondere mit Blick auf Themen wie Elektromobilität oder autonomes Fahren. 

Auskunft zum Teilprojekt «Designrichtlinien für die Automation des Leitungssatzes» gibt Christian Infanger, Director Product Group Harness Machine bei Komax.

Was ist der Hintergrund des Komax-Engagements in der IILS?

Das physische Bordnetz übernimmt eine zentrale Aufgabe im Fahrzeug. Der Leitungssatz ist gar das teuerste Elektrik/Elektronik-Bauteil. Die bisherige Strategie mit der manuellen Fertigung in Ländern mit tiefen Lohnkosten stösst jedoch zunehmend an ihre Grenzen. Ein höherer Automationsgrad ist deshalb zwingend nötig, um eine prozesssichere Kabelverarbeitung und stabile Zulieferketten zu gewährleisten.

Welche Vorteile bietet die IILS gegenüber anderen Gremien?

Wir erachten die IILS als zentrale Plattform, um mit wichtigen Vertretern der Branche im Rahmen der Teilprojekte vorwettbewerblich zusammenzuarbeiten und gemeinsam verschiedene Lösungskorridore zu erörtern. Dies ist deshalb besonders wichtig, weil bereits in der Fahrzeugkonzeptentwicklung Rahmenbedingungen festgelegt werden, welche sich in der Leitungssatzfertigung direkt bemerkbar machen. Ich denke da an die Verortung der Steuergeräte oder die Auswahl von Leitungssatzkomponenten, welche unerwartete Herausforderungen für die spätere Automation ergeben können.

Wie beurteilen sie die bisherige Zusammenarbeit in der IILS?

Wir empfinden diese als sehr zielführend, weil sie Kompetenzen aus der Wirtschaft und der Wissenschaft auf sämtlichen Stufen der Wertschöpfungskette vereint. Dieser Ansatz ist aus unserer Sicht unabdingbar, um deutliche Fortschritte im Hinblick auf die Automatisierung des Leitungssatzes zu erreichen. Es ist daher erfreulich, dass sich auf internationaler Ebene verschiedene namhafte Partner beteiligen, um tragfähige und branchenweit anerkannte Lösungen zu finden.

Ihr konkretes Thema ist das automationsgerechte Design von Leitungssätzen.

Genau. Wir erarbeiteten in einem ersten Teilprojekt einen Leitfaden, der zu automationsgerechten Designs von Leitungssätzen führt. Wichtige Indikatoren zur Beurteilung der Automatisierbarkeit sind die Anzahl unterschiedlicher Komponenten, die Komplexität der Verarbeitungsprozesse sowie die eigentliche Struktur des Leitungssatzes. Unser Leitfaden umfasst sowohl Regeln – deren Einhaltung digital ausgewertet werden kann – als auch Empfehlungen mit weniger verbindlichem Charakter. 

Was wollen Sie und Ihr Team dadurch erreichen?

Ein ausgewiesenes Ziel ist es, die Auswirkungen von Technologieentscheiden bereits in der Fahrzeugkonzeptentwicklung auf den Leitungssatz zu projizieren.

Warum ist dies so wichtig?

Der Herstellungsprozess eines Leitungssatzes durchläuft von seiner Entwicklung bis zur Montage im Fahrzeug verschiedene Disziplinen. Ein wesentlicher Faktor, um eine effizientere Herstellung des Leitungssatzes zu ermöglichen, ist demnach eine ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette. Die verschiedenen Bewegründe und Erfahrungen sollen durch engere Abstimmung der einzelnen Unternehmen in frühere Projektphasen einfliessen. Dadurch können Automationshemmnisse vermieden und eine wirtschaftliche Automation ermöglicht werden. 

Und wie geht es nun weiter?

Mit dem ersten Teilprojekt wollen wir eine Sensibilisierung für die hochautomatisierte Herstellung von Leitungssätzen erreichen. Nun werden Erfahrungen aus der Fertigung in den Design- bzw. Entwicklungsprozess integriert. Das hilft uns, Problemstellungen frühzeitig zu erkennen bzw. zu verhindern. Zusätzlich wird der Leitfaden auf seine Anwendbarkeit an konkreten Leitungssätzen durch Plausibilitätschecks geprüft. Daraus können wir abschätzen, welcher Automationshub tatsächlich erreicht werden kann.

Besten Dank. Weiterhin viel Erfolg!

 

> Zum Projekt: https://www.arena2036.de/de/DRLS

ARENA2036: Ganz neu forschen, entwickeln, produzieren

  • ARENA2036 ist eine internationale, interdisziplinäre Forschungsplattform für die Mobilität und Produktion der Zukunft. Sie leistet einen Beitrag zur künftigen Gestaltung von Arbeit, Mobilität und Produktion im Kontext der Digitalisierung. Dabei steht ARENA für «Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles» und das Jahr 2036 weist auf das anstehende 150-Jahre-Jubiläum des Autos hin.

    Bei ARENA2036 arbeiten Fachleute aus verschiedenen Disziplinen zusammen – von der Automobilbranche über Luft- und Raumfahrttechnik, Textil- und Materialforschung bis hin zur Arbeitswissenschaft. Wirtschaft trifft Wissenschaft: Durch das Zusammenarbeiten in gemischten Projektgruppen wird ein Kompetenztransfer über die eigenen Firmen- und Institutsgrenzen hinweg ermöglicht. Das Ergebnis ist nachhaltig kreative und innovative Projektarbeit. So werden vor allem Forschungsergebnisse ausserhalb der etablierten Lösungsräume angestrebt, gefördert und unterstützt. Auf der Basis dieser hochstehenden und betont interdisziplinären Grundlagen- und Anwendungsforschung stehen vor allem disruptive Ansätze und Sprunginnovationen im Fokus, welche in die Industrie übertragen werden können. 

    Der Hub von ARENA2036 liegt in Stuttgart (Deutschland). Hier bietet ein moderner Forschungscampus auf 10'000 Quadratmetern Raum für Interaktion und Innovation auf höchstem Niveau. 

    > Zur Website: www.arena2036.de/iils


Kontakt

Christian InfangerMarkt Segment Manager Automotive

Seit 4 Jahren bei Komax verantwortlich für die Entwicklung des Marktsegments Automotive.


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