Ausbildung mit Grenzüberschreitung

Inside Komax

Leonardo Mozzatti befindet sich im dritten Lehrjahr als Automatiker und arbeitet bei Komax in Dierikon, Schweiz. Normalerweise. Denn als es darum ging, ein Praktikum bei Komax Belgium zu absolvieren, liess er sich das nicht zweimal sagen. Er reiste nach Dieste, im Nordosten der Region Hageland, und arbeitete dort für einen Monat an diversen Projekten mit. Unter anderem an der neuen Delta 520. Wir haben mit ihm gesprochen und wollten wissen, wie es bei Komax Belgium gelaufen ist.

Leonardo bei Komax Belgium und neben einer Lambda 310, der neuen Plattform für die halbautomatische Kabelkonfektion. Sie wird in Zusammenarbeit zwischen Komax Belgium und Komax SLE in Grafenau, Deutschland, hergestellt.

Die Komax Gruppe setzt auf die Förderung und Weiterentwicklung ihrer Lernenden – sowohl fachlich als auch persönlich. Als Element dieser Entwicklungsstrategie bietet Komax einzelnen Lernenden die Möglichkeit, während der Ausbildung Auslandaufenthalte innerhalb der Gruppe zu absolvieren. Und so ist Leonardo Mozzatti im April für vier Wochen zu Komax Belgium gereist, wo eine Reihe von Produkten innerhalb der Business Unit «Solutions» hergestellt werden. Er wollte eine neue Kultur kennenlernen, seine Sprachkenntnisse verbessern, selbstständiger werden, sein fachliches Knowhow erweitern, sich auf neue Herausforderungen einlassen und auf ein zukünftiges Arbeitsleben in einer globalisierten Welt vorbereiten. Leonardo Mozzatti ist achtzehn, befindet sich im dritten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Automatiker und arbeitet bei Komax in Dierikon. Hier macht er, «was ein Automatiker eben macht». Er lötet, montiert Module, kümmert sich um pneumatische Verschlauchungen und elektrische Verdrahtungen. Zum Beispiel hat er zwei Module für die Hochvolt-Maschinenplattform Lambda 240 gefertigt. Was der Sportbegeisterte während seines Praktikums in Belgien gelernt hat und was er rückblickend von seinem Auslandaufenthalt hält, erzählt er uns hier.

Leonardo, wie wurdest du von deinem temporären Team in Belgien empfangen?
Der Transport nach Belgien, meine Unterkunft sowie der Arbeitsweg von meiner Wohnung zum Unternehmen wurden seitens Komax für mich organisiert. Ich musste selbst absolut nichts in die Wege leiten. Am ersten Arbeitstag wurde ich von einem Mitarbeitenden von Komax Belgium abgeholt, habe mein Team kennengelernt, mir wurde alles erklärt und gezeigt. Ich wurde sehr freundlich empfangen, habe mich von Anfang an willkommen und wohl gefühlt. Alle waren bereit, mir zu helfen und mir Neues beizubringen. So wurde ich bereits am ersten Wochenende zu einem Fahrradrennen eingeladen. Die Atmosphäre an der Flandern-Rundfahrt, dem populärsten Eintagesrennen Belgiens, war super. Wir hatten Fahrräder in unserem Van dabei und konnten so entlang der Radstrecke zu verschiedenen Orten innerhalb der Stadt fahren. Dort habe ich auch meine erste Bekanntschaft mit den belgischen Pommes und Waffeln gemacht. Sie sind köstlich und ich bin ein grosser Fan davon geworden.

Woran hast du in Belgien gearbeitet?
Ich war im Montageteam tätig. Zuerst habe ich an verschiedenen Maschinen kleinere Aufträge erledigt, wie zum Beispiel einen Hauptschalter oder einen Ixon Router neu montiert und verdrahtet. Danach durfte ich mich der neuen Crimpmaschine Delta 520 widmen. Ich durfte Anpassungen und alle Feinabstimmungen an der Maschine vornehmen, sie einstellen und testen. Das war extrem spannend und ich habe dabei sehr viel gelernt. Es war das erste Mal, dass ich solche Arbeiten verrichtet habe. In den letzten zwei Wochen habe ich zusätzlich mit der Montage einer ILC Bench Top, einer Hochleistungs-Laser-Abisoliermaschine, angefangen. Sie wird in Belgien für Komax France angefertigt.

Welche neuen Fähigkeiten oder Kenntnisse konntest du während deines Aufenthalts bei Komax Belgien erwerben?
Ich habe gelernt, wie die Positionen bei der neuen Delta 520 eingestellt werden, wie die Maschine getestet wird und welche Merkmale ein guter Crimp aufweisen muss. Innerhalb des Montageprojekts der ILC Bench Top habe ich hingegen zum ersten Mal mit Kolleginnen und Kollegen zusammengearbeitet, die nicht am selben Standort tätig sind wie ich. Trotz erhaltener Anleitung musste ich bei Fragen also auf das Team von Komax France zugehen und habe so gelernt, wie die Zusammenarbeit innerhalb internationaler Teams funktioniert. Zeitgleich zu meinem Aufenthalt war auch ein Mitarbeiter von Komax Maroc in Belgien. Ich habe dort also nicht nur Kolleginnen und Kollegen aus dem Königreich kennengelernt, sondern auch von anderen Standorten der Komax Gruppe.

Was ist bei Komax Belgien anders als in Dierikon?
Die Art zu arbeiten ist in Belgien nicht anders als in der Schweiz, obwohl es einige Unterschiede hinsichtlich der Werkzeuge gab, die ich benutzt habe. Auch die Arbeitszeiten sind sehr ähnlich. Einen markanten Unterschied habe ich bezüglich Arbeitsweg bemerkt: In Belgien sind viel mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs. Mich inklusive, denn Komax Belgium hatte extra für mich ein Fahrrad gemietet.

Dein Praktikum ist vorbei und du bist wieder zu Hause. Was kannst du rückblickend über deinen Auslandaufenthalt sagen?
Die vier Wochen sind wie im Flug vergangen. Es war meine erste Auslanderfahrung auf eigene Faust und eine grossartige Möglichkeit, einen neuen Ort kennenzulernen, ohne sich um Angelegenheiten wie die Unterkunft oder den Kontakt zu anderen Menschen kümmern zu müssen. Ich habe auf der Arbeit viel gelernt und nehme auch einige Tipps und Tricks von meinen Kollegen aus Belgien mit nach Hause. Doch die Erfahrung hat sich nicht nur in Hinsicht auf die Arbeit gelohnt: An den Wochenenden hatte ich die Möglichkeit, die Städte Brügge, Ostende oder Gent zu besuchen und dabei viel zu erleben. Ich würde allen ein Auslandpraktikum empfehlen. Ganz besonders innerhalb der Komax Gruppe, denn sowohl in der Schweiz als auch in Belgien ist mir eines besonders aufgefallen: Das positive Arbeitsklima mit freundlichen, aufgeschlossenen und wertschätzenden Menschen. Bei Komax fühle ich mich wohl, weshalb ich auch nach Abschluss meiner Ausbildung hier weiterarbeiten möchte.

Das Team, mit dem Leonardo in Belgien gearbeitet hat (v.l.): Manuel Minutello, Chris Jacobs, Jonas Wysmans, Joran Baerts, Leonardo Mozzatti, Nick Vanpol und Johan Thijs.


Kontakt

Michael GehrigLeiter Berufsbildung...

Michael Gehrig ist seit 2001 bei Komax und verantwortlich für den Bereich Berufsbildung.


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