Neues Kompetenzzentrum in Tianjin offiziell eröffnet

Inside Komax

Letzte Woche war es endlich so weit: Das neue Kompetenzzentrum von Komax und Schleuniger in Tianjin wurde offiziell eröffnet. Mit einer grossen Feier inklusive traditionellem Löwentanz und einigen Überraschungen haben Rene Scheurer, Vice President Center of Competence China, und sein Team die geladenen Gäste empfangen. Wir wollten von ihm wissen, was der neue Produktionsstandort in der Xue Fu Industriezone ausmacht und warum es als Vorzeigeprojekt fungiert. Und selbstverständlich gewähren wir Ihnen hier auch einen Rückblick in Bildern.

Mit der feierlichen Eröffnung des neuen Produktionsstandorts in Tianjin setzen Komax und Schleuniger ein starkes Zeichen für Innovation, Kundennähe und soziale Verantwortung in China. Das Kompetenzzentrum, ein topmodernes Gebäude auf 6700 Quadratmetern in der Xue Fu Industriezone, darf sich sehen lassen: Es präsentiert sich mit Radio-Frequency-Identification-Systemen (RFID) zur automatisierten Materialauffüllung in den Lagerhallen, einer digitalisierten Logistik mit automatisiertem Bestell- sowie fahrerlosem Transportsystem (FTS), einer geschlossenen Testanlage zur Steigerung der Testeffizienz sowie Sozialräumen für weibliche Produktionsmitarbeiterinnen.

Die geladenen Gäste wurden mit dem traditionellen Löwentanz vor dem Eingang des Kompetenzzentrums empfangen, welches sich nicht weit vom ehemaligen Schleuniger-Standort und innerhalb derselben Industriezone befindet. Es folgten Begrüssungsreden hochrangiger Vertreter, darunter der Schweizer Botschafter Jürg Burri, eine Werksführung, während der die hochmodernen Produktionslinien hautnah betrachtet werden konnten, die Enthüllung der neuen Twister-Produktionslinie, Erinnerungsfotos, verschiedene Überraschungen und zahlreiche Gaumenfreuden mit chinesischen und westlichen Spezialitäten.

Soziale Verantwortung als Leitbild
Das neue Kompetenzzentrum in Tianjin glänzt aber nicht nur mit einer hochmodernen Fertigung: Komax und Schleuniger legen grossen Wert darauf, auch in China ein verantwortungsvoller Arbeitgeber zu sein. Die Arbeitsbedingungen am Standort Tianjin orientieren sich am weltweit hohen Standard der Komax Gruppe. Neben Mutter- und Vaterschaftsurlaub sowie einer Fünftagewoche profitieren die rund 80 Mitarbeitenden von umfangreichen Sozialleistungen, Mitarbeiterschutz und attraktiven Zusatzleistungen. Homeoffice-Optionen, kostenlose Mahlzeiten, Gesundheitschecks sowie Zusatzversicherungen sind nur einige der Angebote, die den Standort zu einem attraktiven Arbeitgeber in der Region machen.

Attraktiv ist das neue Kompetenzzentrum aber auch in Hinsicht auf die Nachhaltigkeit. Automatische Lichtabschaltsysteme zur Reduzierung des Energieverbrauchs, bedarfsgesteuerte Warmwasserbereitung und recycelte Kartonagen, die als Füllmaterial beim Versand von Ersatzteilen anstelle von Kunststoff verwendet werden, sind einige der Initiativen, die Rene Scheurer, Vice President Center of Competence China, umgesetzt hat. Mit welchen weiteren Massnahmen er und sein Team vor Ort für Aufmerksamkeit gesorgt haben, wollten wir von ihm persönlich wissen.

Rene Scheurer, Vice President Center of Competence China

Mit der Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums in Tianjin hat die Komax Gruppe einen weiteren Schritt bei der Optimierung ihrer Organisationsstruktur gemacht. Wie profitieren Kundinnen und Kunden davon?
Unser neuer Standort, in dem wir eingemietet sind, repräsentiert einen Meilenstein in Hinsicht auf die Transformation, die wir zurzeit in China durchlaufen. Wir haben unser Wissen gebündelt und das Team mit neuen Ressourcen und Kompetenzen erweitert, was zu einer markanten Effizienzsteigerung führt. Aus einem Produktionsstandort für Entry-Level-Maschinen ist ein hochmodernes Kompetenzzentrum geworden, in dem komplexe Produkte für den asiatischen Markt hergestellt und kundenspezifisch konfiguriert werden. Das ist zum Beispiel die Verdrillmaschine Sigma, die ganzheitlich in Tianjin entsteht, aber auch die Kabelkonfektioniermaschinen der Omega- und Zeta-Serie, die vor Ort nach kundenspezifischen Wünschen konfiguriert werden.

Dank der Tatsache, dass wir diese Produkte nun vor Ort herstellen, können wir viel schneller und flexibler auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kundinnen und Kunden reagieren. Und selbstverständlich erhalten sie Maschinen und Lösungen auch viel früher ausgeliefert als bisher. Ausserdem ist es nun möglich, dass Kunden auch mal in unsere Produktion reinschauen. Diese ist übrigens auf einen sauberen, möglichst effizienten Workflow mit kurzen Durchlaufzeiten ausgelegt, was einem neu erarbeiteten Workflow- und Lean-Konzept zu verdanken ist.

Am neuen Produktionsstandort werden auch die Produkte hergestellt, die früher aus Shanghai stammten sowie diejenigen des ehemaligen Schleuniger-Standortes in Tianjin. Welcher Aufwand steckt hinter dem Kompetenzzentrum?
Das Vereinen von Kompetenzen und des Knowhows sowie die Verlagerung diverser Abteilungen von Shanghai nach Tianjin war eine Herausforderung. Die beiden Standorte hatten andere Systeme, andere Design-Tools und andere Prozesse, die zusammengeführt werden mussten. Ausserdem galt es, das Engineering-Team zu konsolidieren und erweitern. Wir haben also Mitarbeitende von Shanghai für Standardprodukte-Schulungen nach Tianjin geholt und diverse Spezialisten vom Komax-Hauptsitz in Dierikon, Schweiz, sind angereist, um sämtliches Wissen in Hinsicht auf die Omega-, Zeta-, Sigma- sowie Crimp-to-Crimp-Maschinen weiterzugeben. In Hinsicht auf den Wissenstransfer haben wir grossen Aufwand betrieben, damit die Qualität unserer Maschinen und Lösungen ausnahmslos sichergestellt werden kann.

Die Voraussetzung war von Anfang an, stets lieferfähig zu bleiben und unsere Kundschaft trotz internen Veränderungen wie gewohnt zu begleiten. Das haben wir geschafft. Nicht nur gut, sondern in Hinsicht auf den ganzen Prozess auch schnell und effizient, so wie das in China eben ist. Im Juli 2024 hatten wir ein erstes Kick-Off-Meeting, im September wurden bereits die ersten Shanghai-Produkte in Tianjin produziert und per Ende 2024 waren alle Systeme zusammengeführt.

Das neue Kompetenzzentrum ist mit einem gezielten Gedanken an die Umwelt entstanden. Erzählen Sie uns mehr.
Sowohl aus persönlicher Überzeugung als auch in Übereinstimmung mit den ESG-Zielen der Komax Gruppe war für mich von Anfang an klar: Wenn etwas Neues entsteht, dann muss es nachhaltig sein. Ich habe also unsere Gebäudestrukturen analysiert, geforscht, Anbieter kontaktiert und schliesslich den Besitzer des Industrieparks mit meinen Ideen konfrontiert. Kurz und knapp: Er ist nicht nur auf den Zug aufgesprungen, er hat uns tatkräftig unterstützt.

Nebst kleineren Massnahmen wie zum Beispiel der Doppelverglasung von Fenstern, haben wir im ganzen Gebäude Ventilatoren installiert, die in der Nacht kühle, frische Luft einschleusen und die Strukturen abkühlt. So können wir den Energieverbrauch eindämmen, der durch die Benutzung von Klimaanlagen entsteht. In den Montagewerkstätten können wir sogar gänzlich auf sie verzichten. Das Beste aber zum Schluss: Auf unserem Dach wurde eine 600-Kilowatt-Solaranlage installiert, die jährlich 700 Megawattstunden Strom produziert. Deutlich mehr als wir brauchen. Anlage und Installation kostenlos.

Kostenlos? Wie kann das sein?
Wir haben mit dem Besitzer des Industrieparks und dem Anbieter von Solaranlagen verhandelt. Letzterer profitiert von der Anlage, indem er den Strom, den wir nicht brauchen, einspeisen und somit weiterverkaufen kann. Ausserdem bezahlen wir ihm natürlich auch unseren Konsum, jedoch zu einem Vorzugspreis, der unter dem normalen Netztarif liegt. Der Besitzer des Industrieparks kann hingegen mit einem topmodernen Gebäude werben und hat mit dem Anbieter von Solaranlagen einen Vertrag abgeschlossen. Wohl nicht zuletzt, weil der Industriepark dank unserem Vorzeigeprojekt anderen, westeuropäischen und US-amerikanischen Unternehmen schmackhaft gemacht werden kann. Unser Standort sieht nun wirklich repräsentativ aus. Man sieht bereits von aussen, dass hier ein internationales Hightech-Unternehmen haust.


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